Der kindliche Leistenbruch ist eine angeborene Erkrankung und nicht erworben wie im späteren Erwachsenenalter. Hierbei kann der Leistenbruch bereits schon kurz nach Geburt oder aber auch erst im Grundschulalter auffallen. Ein kindlicher Leistenbruch kann nur durch eine Operation „geheilt“ werden. Der operative Leistenbruchverschluss stellt die häufigste Operation in der Kinderchirurgie dar. Der kurze Eingriff kann üblicherweise ambulant in Allgemeinnarkose durchgeführt werden und zieht im Kindesalter keine längere Einschränkung von körperlichen Aktivitäten nach sich.
Beim Wasserbruch liegt ein ähnliches Krankheitsbild vor. Statt eines Vorfalls von Darm oder Eierstock in den Bruchsack ist dieser mit Bauchraumwasser gefüllt. Bei einem Wasserbruch besteht im ersten Lebensjahr die Möglichkeit eines Spontanverschlusses, weshalb dieser Zeitraum abgewartet werden kann.
Die operative Versorgung beider Krankheitsbilder kann normalerweise – bei völliger Beschwerdefreiheit – in einer geplanten Operation behandelt werden. Die Operation kann klassisch in der offenen Technik oder aber auch minimalinvasiv durchgeführt werden. Nur bei bestehenden Schmerzen (Einklemmung) muss evtl. eine Notfalloperation erfolgen.
Bei neuaufgetretenen, starken Beschwerden in der Leistenregion sollte zügig ein Arzt oder die pädiatrische Notaufnahme aufgesucht werden.
Da die Schwellung des Leisten- oder Wasserbruches nicht immer konstant und der Erfahrung nach in häuslicher Umgebung imposanter als bei der Präsentation in der Sprechstunde ist, bringen Sie uns gerne ein (Handy-)Foto mit. Im Rahmen der klinischen und ggf. sonografischen Diagnostik kann dann Ihre (Verdachts-)Diagnose bestätigt werden und die terminliche Planung erfolgen.
Der kindliche Nabelbruch ist eine angeborene Erkrankung, bei der der Verschluss der Nabelpforte, die als Durchtritt für die Nabelschnurrgefäße in der Schwangerschaft dient, komplett ausbleibt oder nur unzureichend erfolgt. Grundsätzlich besteht innerhalb der ersten Lebensmonate die Chance für einen Spontanverschluss der Bruchlücke. Sollte diese bis zum 3. Lebensjahr nicht erfolgen oder der Nabelbruch erst im Kleinkindesalter erstmalig auftreten, ist ein Spontanverschluss normalerweise nicht mehr zu erwarten. Ein operativer Verschluss kann je nach klinischem Befund und Symptomatik diskutiert werden. Gerne beraten wir ausführlich in unserer Sprechstunde.
Ein Bauchwandbruch zwischen der Brustbeinspitze und dem Nabel wird als epigastrischer Bruch (epigastrische Hernie) bezeichnet. Bei dieser Erkrankung kommt es zu keinem Spontanverschluss. Je nach Größe und klinischer Symptomatik sollte ein operativer Verschluss diskutiert werden.
Sollte eine Operation indiziert sein, kann diese jeweils in Allgemeinnarkose unter ambulanten Bedingungen durchgeführt werden. Eine spezielle Nachsorge oder längere Einschränkungen in der körperlichen Aktivität sind normalerweise nicht notwendig.
Weichteilgeschwülste bzw. -raumforderungen sind in aller Regel gutartig. Sie können angeborene Zysten oder solide Weichteiltumoren wie z.B. Epidermoidzysten, Atherome, Lipome oder auch vergrößerte Lymphknoten umfassen. Die Diagnose lässt sich in der Regel durch die klinische Untersuchung und ggf. in Ergänzung mittels Ultraschalles stellen. Je nach Befund empfiehlt sich dann eine zeitnahe operative Entfernung oder aber evtl. regelmäßige Verlaufskontrollen. Jede operativ entfernte Weichteilgeschwulst wird routinemäßig der pathologischen Befundung zugeführt.
Die operative Entfernung wird üblicherweise ambulant in Allgemeinnarkose durchgeführt, kann aber auch in Abhängigkeit des Alters und Kooperation des Patienten in Lokalanästhesie ggf. mit Sedierung erfolgen.
Zum Zeitpunkt der Geburt liegt bei den meisten Jungen (ca. 90%) eine physiologische Vorhautverklebung vor, d.h. die Vorhaut lässt sich nicht über die Eichel nach hinten ziehen. Normalerweise beginnt sich diese Vorhautverklebung ab 2.-3. Lebensjahr spontan zu lösen und kann dann mittels „Vorhauttraining“ unterstützt werden. Sollte die Vorhautlösung ausbleiben bzw. nur inkomplett stattfinden oder aber eine Vorhautenge bestehen, kann eine medikamentöse oder operative Therapie notwendig sein – insbesondere bei regelmäßigen Infektionen im Bereich der Vorhaut.
Die Vorhautlösung kann je nach Alter und Kooperation des Patienten in Sedierung mit lokaler Betäubung stattfinden. Die partielle oder komplette Vorhautentfernung wird normalerweise ambulant in Allgemeinnarkose durchgeführt.
Während der Schwangerschaft werden die Hoden beidseits im Bereich der hinteren Bauchwand auf Höhe der Nieren angelegt. Sie „wandern“ dann durch den Leistenkanal in den Hodensack und sollten diesen bis zum Zeitpunkt der Geburt erreicht haben. Bei einem kleinen Anteil der Jungen (ca. 5%) und bis 30% bei Frühgeborenen ist der Hodenabstieg bis zur Geburt nicht abgeschlossen. Man spricht dann vom Hodenhochstand. Akut besteht kein Handlungsbedarf, da der Hoden auch nach der Geburt noch in den Hodensack absteigen kann. Sollte dies bis zum Ende des 1. Lebensjahres nicht suffizient erfolgt sein, ist ein operativer Handlungsbedarf in den meisten Fällen indiziert.
Neben dem Hodenhochstand gibt es auch noch den sog. Pendelhoden. Dieser wiederum bedarf einer regelmäßigen Kontrolle, aber nur selten einer Operation.
Die operative Versorgung eines einseitigen oder beidseitigen Hodenhochstandes sollte wie erwähnt zum Ende des 1. Lebensjahres erfolgen. Die Operation kann normalerweise in Allgemeinnarkose unter ambulanten Bedingungen erfolgen.
- Nässender Nabel
- Halszysten/-fisteln
- Präaurikuläre Fistel
- Ohranhängsel
- Schnellender Finger
- Poly- / Syndaktylie
- Eingewachsener Zehnnagel
- Zungen-/Oberlippenbändchen
- Steißbeinfistel (Sinus pilonidalis)
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