Ein Hirntumor ist eine Geschwulst im Gehirn, welche sowohl gutartig als auch bösartig sein kann. Der Ursprung des Tumors kann entweder im Gehirn oder in einem anderen Organ lokalisiert sein. Die häufigsten Symptome eines Hirntumors sind Kopfschmerzen, epileptische Anfälle, Konzentrationsstörungen, Koordinationsstörungen und Veränderungen des Bewusstseins.
Hirntumore werden in der Regel operativ behandelt. Die operative Behandlung erfolgt im Klinikum Rosenheim mithilfe der Operationsmikroskopie mit Fluoreszenzeinheit sowie der Neuronavigation und des intraoperativen Neuromonitorings. Bei Tumoren in der Nähe des Sprachzentrums kann eine Operation im wachen Zustand durchgeführt werden. Die postoperative Nachsorge wird interdisziplinär gemeinsam mit den Kollegen der Onkologischen Tagesklinik der Medizinischen Klinik II, im Rahmen des DKG Zertifizierten Onkologischen Zentrums koordiniert.
Die häufigsten Gefäßerkrankungen des Gehirns sind Gefäßaussackungen, die sogenannten Aneurysmen. Bei Aneurysmen ist die Wand der Hirnarterien (Schlagadern) krankhaft verändert. Aneurysmen können unerwartet im Gehirn bluten. Eine Gehirnblutung kann lebensbedrohlich sein und stellt ein großes Risiko für das Auftreten neurologischer Defizite dar, sodass die Behandlung dieser Erkrankung mitunter vorbeugend erfolgen muss. Zu den Gefäßerkrankungen des Gehirns und des Rückenmarks gehören auch arteriovenöse Fisteln und Angiome (unregelmäßige Verbindung zwischen Arterien und Venen mit großem Rupturpotential)
In der Klinik für Neurochirurgie der RoMed-Kliniken wird die Behandlung solcher komplexer Krankheitsbilder interdisziplinär gemeinsam mit dem Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie-Neuroradiologie durchgeführt. Durch moderne Katheterverfahren können Gefäßerkrankungen minimal-invasiv behandelt werden. Andernfalls kann die Behandlung operativ indiziert sein. Die Operation erfolgt in der Regel durch kleine Operationszugänge (Schlüsselloch-Technik) an der Schädelbasis oder an der Wirbelsäule (Hemilaminektomie, Laminoplastie) mithilfe der ICG (Indocyaningrün)-Angiographie und intraoperativem Neuromonitoring.
Die Erkrankungen der Wirbelsäule umfassen ein großes Spektrum von Krankheitsbildern bei denen eine degenerative Erkrankung, ein Tumor, eine Infektion oder eine Verletzung der Wirbelsäule vorliegen. Diese Krankheiten werden häufig durch das Auftreten von Rückenschmerzen mit oder ohne Ausstrahlung in die Beine und Arme sowie durch andere neurologische Auffälligkeiten wie z.B. Taubheitsgfühle oder Lähmungen der Extremitäten diagnostiziert. Viele Erkrankungen der Wirbelsäule werden zunächst konservativ (analgetische Therapie, Physiotherapie) behandelt. Bei frustraner konservativer Behandlung oder Vorliegen neurologischer Ausfälle kann eine Operation indiziert sein. In der Klinik für Neurochirurgie der RoMed-Kliniken werden minimal-invasive (z.B. bei Bandscheibenvorfall, Spinalkanalstenose) und komplexe Rekonstruktionseingriffe (z.B. bei spinalen Metastasen) in allen Wirbelsäulenabschnitten inklusiv des kraniozervikalen Übergangs in Zusammenarbeit mit der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie im Rahmen des DWG (Deutsche Wirbelsäule Gesellschaft) zertifizierten Zentrums angeboten.
Die Schädelbasis ist der untere Anteil des Schädels, in welchem der Durchtritt von nervalen Strukturen (z.B. Hirnnerven, Rückenmark) sowie hirnversorgenden Blutgefäßen lokalisiert ist. Erkrankungen der Schädelbasis (z.B. Tumore, Verletzungen, Missbildungen) werden in der Regel interdisziplinär behandelt. In der Klinik für Neurochirurgie der RoMed-Kliniken wird die Behandlung komplexer frontobasaler Rekonstruktionen und Deckungen gemeinsam mit der Klinik für Mund-, Kiefer und Plastische Gesichtschirurgie gewährleistet. Das Behandlungsmanagement von Hypophysenadenomen, welche minimal-invasiv durch die Nase operiert werden können, sowie von Akustikusneurinomen wird in Zusammenarbeit mit der HNO-Abteilung des Romed Klinikums Bad Aibling koordiniert. Die postoperative Nachsorge erfolgt durch das MVZ Neurochirurgie in Rosenheim.
Das Krankheitsspektrum der Neurotraumatologie umfasst Verletzungen des Kopfes, der Wirbelsäule sowie der umgebenden knöchernen Strukturen und Bandapparate. In der Klinik für Neurochirurgie der RoMed-Kliniken werden im Rahmen des zertifizierten überregionalen Traumazentrums im Klinikum Rosenheim Eingriffe am Schädel, Gehirn, Wirbelsäule und am Rückenmark regelmäßig durchgeführt. Sekundäre Folgen eines Sturzes wie z.B. chronische Subduralhämatome können minimal invasiv, teilweise in Lokalanästhesie behandelt werden. Die intensivmedizinische Behandlung erfolgt in der operativen Intensivstation im Klinikum Rosenheim, in der das gesamte multimodale Neuromonitoring (z.B. Hirndruckmessung, Messung des Sauerstoffspartialdrucks im Gehirn) zur Verfügung steht.
Bei einem Hydrocephalus handelt es sich um eine krankhafte Störung der Nervenwasserzirkulation (Liquor) bei der der Hirndruck normal (Normaldruckhydrocephalus) oder pathologisch verändert sein kann. Die Symptome eines Hydrocephalus variieren entsprechend der Ursache. Bei einem Hydrocephalus mit erhöhtem Hirndruck können Doppelbilder, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen auftreten. Dieses Krankheitsbild stellt eine akute lebensbedrohliche Situation dar und braucht eine dringliche Behandlung. Der Normaldruckhydrocephalus tritt in der Regeln mit Gangstörung, Gedächtnisstörung und Inkontinenz (Hakim Trias) auf. In der akuten Situation kann die schnelle Entlastung des Nervenwassersystems mittels einer externen Nervenwasserableitung notwendig sein. Dieser kleine Eingriff erfolgt minimal-invasiv und kann auf der operativen Intensivstation oder im OP-Trakt durchgeführt werden. Die häufigste Behandlung des Hydrocephalus ist ein ventrikuloperitonealer Shunt. Hierbei wird das im Gehirn angestaute Nervenwasser dauerhaft über einen kleinen Silikonschlauch, der größtenteils unter der Haut verläuft, in den Bauchraum abgeleitet . Bei Verwachsungen (Voroperationen) im Bauchraum kann die Ableitung ins Herz (rechter Vorhof) im Sinne eines ventrikuloatrialen Shunts erfolgen. Im Falle einer Aquäduktstenose ist die endoskopische Verbindung der Hirnwasserkammern mit den basalen Liquorräumen (endoskopische Drittventrikulostomie) notwendig. Die Klinik für Neurochirurgie der RoMed-Kliniken bietet alle hydrocephalusrelevanten Operationsverfahren an. Die Nachsorge erfolgt im MVZ Neurochirurgie in Rosenheim.
Zu den Erkrankungen der Peripheren Nerven gehören Verletzungen, Tumore und Engpasssyndrome wie z.B. das Karpaltunnelsyndrom oder das Sulcus-Ulnaris-Syndrom). In der Klinik für Neurochirurgie der RoMed-Kliniken werden alle gängigen operativen Methoden der peripheren Nervenchirurgie wie z.B. Dekompressionen, Nervenrekonstruktionen und Tumorresektionen mithilfe des intraoperativen Neuromonitorings im Rahmen eines ambulanten Eingriffs angeboten.
Krankheiten entlang des zentralen Nervensystems, Nervenwurzeln, kranialen und peripheren Nerven können Schmerzsyndrome verursachen. Dazu gehören schmerzhafte Missempfindungen in den Extremitäten nach z.B. Verletzungen oder nach Eingriffen an der Wirbelsäule sowie Gesichtsschmerzen (Trigeminusneuralgie) bei einem Gefäß-Nerv-Kontakt. Die Klinik für Neurochirurgie bietet in Zusammenarbeit mit der Klinik für Neurologie sowie der Klinik für Anästhesie und operative Intensivmedizin sowohl im konservativen als auch im operativen Bereich, eine umfangreiche Expertise zum Thema Schmerztherapie an. Im Bereich der operativen Schmerztherapie werden in der Klinik für Neurochirurgie der RoMed-Kliniken Neuromodulationsverfahren (z.B. Spinal Cord Stimulation) und mikrovaskuläre Dekompressionen (Operation nach Jannetta) angeboten.
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